Leistung von Schutzgebieten für den Erhalt von besonders schützenswerten Kulturlandschaften
Kernthesen:
Schutzgebiete schützen Kulturerbe! Gut die Hälfte der gefährdeten Arten Deutschlands ist auf bestimmte – meistens historische – Nutzungsformen angewiesen, denn die Artenbestände Deutschlands sind seit mehreren Jahrtausenden geprägt von einer Landnutzung durch Ackerbau, Grünlandwirtschaft, Beweidung oder Forstwirtschaft.
Hier treffen sich beispielsweise die Ansprüche des UNESCO-Weltkulturerbes und die Leistungsfähigkeit der Schutzgebiete mit ihren verbindlichen Regeln und adaptivem Management wie z.B. in den Natura-2000-Richtlinien vorgesehen.
Damit das besser funktionieren kann, braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung und Zusammenarbeit: Die Umsetzung des 30% Ziel der neuen EU-Biodiversitätsstrategie bis 2030 muss genutzt werden, um in einer Qualitätsoffensive alle Schutzgebietstypen in Deutschland unsere Landschaften zu stärken und zu entwickeln. Dazu braucht es auch ein erweitertes Finanzierungsmodell zwischen Bund, Ländern und Kommunen.
Die deutsche Schutzgebietskulisse und der Biotopverbund sind mit dauerhafte Finanzierung und funktionierendem Management Garant für den Erhalt besonders schützenswerter Kulturlandschaft insbesondere in der Zusammenarbeit mit der Land- und Forstwirtschaft.


Magnus Wessel
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Berlin