E2: Die Landschaft der Industriekultur Nord, vier Wege ein Ziel: Förderung der Artenvielfalt oder Ausgleich durch Eingriff

Bergbau- und Eisenindustrie haben die Region zwischen Neunkirchen und Illingen über rund 200 Jahre hinweg geprägt. Sie waren nicht nur größter Arbeitgeber, sondern haben mit ihrem Wirken auch die Landschaft völlig verändert. Nach ihrem Rückzug hinterließen sie sowohl in den Köpfen der Menschen als auch in der Natur ein Vakuum. Das Vakuum der Landschaft hat die Natur längst gefüllt. Sie schuf in einem natürlichen Prozess eine Industrienatur von ökologisch und ästhetisch hoher Qualität, die sich durch eine besondere „Biologische Vielfalt“ auszeichnet. Diese Besonderheit, die es zu wahren und zu entwickeln gilt, ist jedoch kaum im Bewusstsein der Menschen angekommen. 

Das Naturschutzgroßprojekt „Landschaft der Industriekultur Nord“ (LIK.Nord), Gewinner des Bundeswettbewerbs IDEE.NATUR, setzt dieses Potential für Mensch und Natur in Wert und eröffnet damit für die Region neue Perspektiven. 

In vier sogenannten „Landschaftslaboren“ sind unterschiedliche Nutzungsansätze die Motoren zum Erhalt und der Förderung der Artenvielfalt. Drei davon sollen den Teilnehmenden im Rahmen der Exkursion vorgestellt werden. 

Am ersten Standort ist das ehemalige Bergwerk Göttelborn mit dem wohl immer noch mächtigsten Fördergerüst Europas (Weißer Riese), dem angrenzenden Absinkweiher und 850 ha großen Wald mit prozessschutzorientierter Bewirtschaftung zu sehen. Dann wird das Landschaftslabor „Neuerfindung der Bergmannskuh“ mittels Wanderung (ca. 3,5 km) auf dem Weg des Essbaren Wildpflanzenparks Schiffweiler (Ewilpa) und Erläuterung des landwirtschaftlichen Nutzungskonzepts vorgestellt. Abschließend führt die Exkursion zum Habichtshof Merchweiler. Im Hof der Bewirtschafter des 140 ha großen Ganzjahresbeweidungsprojektes „Saarengeti“ gibt es Kaffee und Kuchen. Die Exkursion endet mit einer kleinen Wanderung durch die Saarengeti.