Heimat in postsozialistischen und schrumpfenden Kleinstädten gestalten

Kernthesen

Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2045 klimaneutral zu werden. Braunkohletagebauten und die Verstromung aus fossilen Brennstoffen werden daher bis 2038 eingestellt. Die Lausitz ist eine seit Jahrhunderten geprägte Braunkohleregion. Um den Kohleausstieg voranzutreiben und die Interessensgruppen vor Ort zu stärken, werden bis 2038 mehr als 17 Milliarden Euro Strukturfördermittel in der Region zum Einsatz kommen. Diese Fördermittel dienen in erster Instanz dazu den wegbrechenden Wirtschaftszweig abzufedern und neue, innovative und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen. Sie werden außerdem für Infrastrukturausbau, Digitalisierung, Forschung und für Kuktur verwendet.

Zivilgesellschaftliche Initiativen sollen ebenso von diesem Geld partizipieren. Jedoch gilt, durch eine vom Postsozialismus geprägte Einwohnerschaft die Interessenslagen der ländlichen und urbanen Räume zu identifizieren und diese im Sinne des Gemeinwohls zusammenzubringen und zu fördern.

Die wichtigsten Akteure des Strukturwandels sind die jungen Menschen vor allem junge Frauen. Sie werden in dem derzeitigen Prozess zu wenig einbezogen. Als Folge dessen wandern seit Jahren Frauen aus der Lausitz ab, ihre Bedürfnisse werden kaum oder gar nicht wahrgenommen. Die vorherrschenden Strukturen hinsichtlich Politik und Wirtschaft, sowie dem bürgerlichen Engagement müssen sich für Frauen und ihre Perspektiven öffnen.

Die Gelder, die in der Lausitz verteilt werden, sind für die Lausitzer Gestaltungsprozesse von unschätzbarem Wert. Die Möglichkeiten, welche durch die Strukturfördermittel entstehen, werden neue Standards für entwicklungsdynamische Prozesse schaffen. Dieser Masse an Kapital fehlt es momentan an Transparenz und unbürokratischer Teilhabe. Auch hier gilt es die Interessen der Stakeholder einzubeziehen und Hemmnisse innerhalb der verschiedenen Ebenen (Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft) zu identifizieren und aufzulösen.