Heimat 2.0 - natürlich inkludierend

Kernthesen

  1. Heimat ist im politischen und gesellschaftlichen Diskurs umstritten – und ruft Reflexe hervor. Dies vor allem deswegen, weil die Geschichte der Heimatbewegung und des Heimatarguments zwischen „Bewahren und Vernichten, Fürsorge und Verbrechen“ (Friedemann Schmoll) changierte.

  2. Trotz der – oder unabhängig von den – kontrovers geführten politischen und gesellschaftlichen Debatten und der historischen Belastung erfreut sich Heimat in der Bevölkerung sehr großer Zustimmung. Deshalb wäre es politisch höchst unklug, auf das Heimatargument in Naturschutzdiskursen zu verzichten. Hier muss um die Deutungshoheit insbesondere gegenüber exkludierenden Heimatvorstellungen gerungen werden.

  3. Heimat 2.0 spricht gesellschaftlichen Gruppen die Definitionsmacht darüber ab, wer zur Heimat gehöre und wer nicht. Es kehrt das historisch-exkludierende Heimatverständnis ins Gegenteil um: Heimat 2.0 ist ein individueller Aneignungsakt im Sinne eines ‚sich-beheimaten‘. Heimat 2.0 bietet ein Forum, in einen Diskurs über die (zu­künftige) Gestaltung der Heimat (hier vor allem der Kulturlandschaft) einzutreten und bietet die Gelegenheit, Zielkonflikte des Natur- und Klimaschutzes (z. B. erneuerbare Energien vs. Artenschutz) offen auszutragen und zu einer einvernehmlichen Verständi­gung zu bringen.