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Fachprogramm

Überblick der Foren I-V / 26. und 27.09.2024

Ablauf

  • Modul 1:  Donnerstag, 26.09.2024 • 10:00-13:00
  • Modul 2:  Donnerstag, 26.09.2024 • 14:00-17:00
  • Modul 3:  Freitag, 27.09.2024 • 10:00-13:00
  • Modul 4:  Freitag, 27.09.2024 • 14:00-16:30

Forum I | Naturschutz in Europa

Im kommenden Jahr ist Halbzeit bei der Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie 2030. Die EU-Kommission hat sich mit der Strategie eine Menge vorgenommen: vom Schutz von 30 Prozent der Land- und Meeresfläche über die Halbierung der Verwendung und des Risikos chemisch-synthetischer Pestizide bis hin zur Erhöhung des Ökolandbauanteils auf 25 Prozent bis 2030. Wir wollen bereits jetzt Bilanz ziehen. Sind Europa und Deutschland auf einem guten Weg oder ist die Zielerreichung noch in weiter Ferne? Was brauchen wir, um diese Ziele zu erreichen?

Die Förderung über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) gilt als eine der wichtigsten Stellschrauben, um Natur- und Klimaschutz stärker in die Landwirtschaft zu integrieren. Die bisherigen Bilanzen schauen allerdings ernüchternd aus. Welche aktuellen Verbesserungen gibt es in der Agrarförderung und welche Vorschläge für die neue Förderperiode ab 2028 werden aktuell diskutiert? Besteht die Chance auf eine vollständige Neuausrichtung hin zur Honorierung von Gemeinwohlleistungen für den Umwelt-, Klima- und Tierschutz? Diese Fragen möchten wir mit Ihnen diskutieren.

 

Das neue EU-Renaturierungsgesetz verpflichtet die Mitgliedstaaten, bis 2030 auf mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresfläche Wiederherstellungsmaßnahmen umzusetzen. In einem offenen, transparenten und integrativen Prozess sollen nationale Wiederherstellungspläne erarbeitet werden, in denen alle erforderlichen Maßnahmen zur Erreichung der Ziele detailliert dargelegt werden sollen. Wo steht Deutschland bei der Erarbeitung des nationalen Wiederherstellungsplans und wie schaffen wir eine erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen bis 2030?

Das Schutzgebietsnetz Natura 2000 bildet das Rückgrat des europäischen Naturschutzes. Der Zustand vieler Lebensräume und Populationen geschützter Arten bleibt aber weiterhin besorgniserregend. Welche Chancen für das Schutzgebietsnetz stecken im neuen EU-Renaturierungsgesetz und in der Umsetzung der europäischen Biodiversitätsstrategie? Von welchen praktischen Erfolgen im Management von Natura 2000-Gebieten können wir lernen und welchen Beitrag kann ein verbessertes Bildungsangebot leisten? Es gibt vielfältige Wege zur Verbesserung des Managements, lassen Sie uns gemeinsam hierzu in den Austausch kommen.

Forum II | Klimawandel und Biodiversität

Das Modul soll die bisherigen Umsetzungserfolge des ANK und seiner neugeschaffenen Strukturen aufzeigen, aber auch Stellschrauben für Verbesserungen identifizieren. Welche Maßnahmen haben sich bewährt? Wie kann die Inanspruchnahme von Fördergeldern und die Umsetzung von Projekten verbessert werden? Wie schätzen wir die Chancen der Projektförderung im Kontext anderer naturschutzpolitischer Instrumente ein? Welche Anknüpfungspunkte ergeben sich für ein ANK 2.0 nach 2026? Dies möchten wir gemeinsam diskutieren.

Der Schutz und die Wiederherstellung von Mooren sind unerlässlich für den natürlichen Klimaschutz. Ihre großflächige Entwässerung für land- und forstwirtschaftliche Nutzung verursacht aktuell ca. 5 % der gesamten Treibhausgas-Emissionen in Deutschland. In nassem Zustand speichern Moore hingegen riesige Mengen Kohlenstoff in ihren Torfen. Zusätzlich beherbergen sie hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten, halten Schad- und Nährstoffe zurück und fungieren als Wasserspeicher in der Landschaft. Das Modul „Klimaschützer nasses Moor“ zeigt auf, wie diese Leistungen für Klimaschutz, Biodiversität und Wasserrückhalt verknüpft und mit nachhaltigen Nutzungsformen für den Erhalt der Wertschöpfung verbunden werden können.

 

Um den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzubringen und Verfahren zu beschleunigen wurden zuletzt zahlreiche Regelungen im europäischen und im nationalen Recht geändert. In diesem Modul sollen aus Naturschutzsicht die neuen Regelungen für Windenergie dargestellt werden (Überblicksvortrag). Zum Thema Windenergie an Land und Photovoltaik wird es kurze Einblicke aus der Praxis geben: zu Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen, zu nationalen Artenhilfsprogrammen, die den Ausbau flankieren sollen, sowie zu neuen Entwicklungen im Bereich sog. Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen. Im Anschluss möchten wir die aktuellen Herausforderungen sowie Lösungsansätze und Perspektiven für Arten- und Naturschutz diskutieren.

Der Zustand der biologischen Vielfalt ist in besorgniserregend und der Klimawandel beeinflusst zunehmend einheimische Arten und Lebensräume. Müssen wir vor dem Hintergrund sich dramatisch ändernden Rahmenbedingungen unser Naturschutzverständnis hinterfragen? Um neue Ideen und Visionen zu entwickeln, betrachten wir in diesem Modul zuerst den Status Quo der beobachteten und noch zu erwartenden Wechselwirkungen zwischen Biodiversität und Klimawandel in Deutschland. In mehreren Kurzbeiträgen werden dann verschiedene Instrumente und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität kritisch beleuchtet und beleuchtet und anschließend auf dem Podium diskutiert, mit welchen Mitteln wir diesen multiplen Krisen am besten begegnen können.

Forum III | Wasserkrise & Waldnaturschutz im Wandel

Die Dürre- und Hochwasserereignisse der letzten Jahre in Deutschland und Europa haben den massiv anthropogen überprägten Landschaftswasserhaushalt zunehmend in den Fokus von Politik und Öffentlichkeit gerückt. Ein intakter, naturnaher Landschaftswasserhaushalt bildet aber die Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen. Die Wiederherstellung ist daher von besonderer Bedeutung für den Natur-, Klima- und Ressourcenschutz sowie bei der Anpassung an den Klimawandel. In diesem Modul stellen verschiedene Akteure aus Wissenschaft und Praxis Erkenntnisse und Maßnahmen für einen verbesserten Landschaftswasserhaushalt vor und stellen sich Fragen und Diskussionen zum Thema.

Naturnahe Flüsse und ihre Auen sind Hotspots der Biodiversität und übernehmen vielfältige Funktionen z.B. im Hinblick auf den Wasserhaushalt oder als Erholungsorte. Durch Gewässerausbau und intensive Nutzung wurden diese Funktionen über Jahrzehnte beeinträchtigt. Ziel sind Schutz und Wiederherstellung dieser wertvollen Ökosysteme, wobei viele weitere Interessen und Zuständigkeiten zu berücksichtigen sind. In diesem Modul stellen wir neben dem Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ auch regionale Projekte vor und lassen uns mögliche Lösungswege aufzeigen. Teilen Sie Ihre Erfahrungen bei der Umsetzung von Maßnahmen und lassen Sie uns gemeinsam Herausforderungen und Lösungen diskutieren.

 

Das Ökosystem Wald und die heutige Forstwirtschaft stehen vor enormen Herausforderungen. Der Klimawandel und die ersten spürbaren Auswirkungen bedingen zunehmend ein Umdenken der klassischen Denkansätze im Forstwesen. Wir möchten gemeinsam den Blick in die Vergangenheit und die Entwicklung bis zum heutigen Waldzustand beleuchten. Die Ergebnisse der Forstlichen Versuchsanstalten zur Bodenentwicklung und Wasserhaushalt liefern für die Bewirtschaftung essenzielle Informationen, um im Einklang mit dem Naturschutz neue Herangehensweisen und Praktiken zu entwickeln. Zudem ist der grenzübergreifende Austausch im Zuge von Projekten und Netzwerktreffen ein entscheidender Faktor, um auch langfristig voneinander zu lernen.

Wälder haben über Jahrhunderte einen fortschreitenden Wandel erfahren. Sei es durch sich kulturhistorisch bedingt ändernde Nutzungsansprüche von den bäuerlichen Hutewäldern im Mittelalter über die Altersklassenwälder der Neuzeit bis hin zum modernen Dauerwald oder durch sich ändernde Umwelt- und Klimabedingungen und die damit einhergehenden Störungsregime. Vor diesem Hintergrund diskutieren wir aktuelle Strategien im Waldnaturschutz und erforschen Biodiversität und Waldfunktionen auf horizontaler Ebene von der lichten Waldweide bis hin zum bodendunklen Naturwald sowie auf vertikaler Ebene vom Boden bis in die Krone. Können wir den Waldnaturschutz umfassender aufstellen, überprüfen und dynamisieren?

Forum IV | Naturschutz zwischen Flächenkonkurrenz und -transformation

Flächenkonkurrenzen treten immer dann auf, wenn mehrere Ansprüche auf einen begrenzten Raum stoßen. Im Rahmen dieses Moduls sollen gegenwärtige und zukünftige Flächenanforderungen skizziert werden, um die Hintergründe der bestehenden Flächenkonkurrenz, auch mit Blick auf regionale und lokale Entwicklungen, zu verstehen. Außerdem werden neue Konzepte und konkrete Projekte vorgestellt, welche Möglichkeiten zur synergetischen Nutzung der Fläche aufzeigen und damit einen möglichen Ausweg aus diesem Spannungsfeld bieten.

Es wird zunächst darauf eingegangen, welche urbane Infrastruktur notwendig und welcher Anteil besonders wichtig für die Umsetzung von Naturschutz in der Stadt ist. Um annähernde Maßstäbe für die Grünversorgung zu erhalten, werden die bundesweiten Orientierungswerte vorgestellt. Eine weitere Konkretisierung stellt die Präsentation von Ansätzen für eine gleichzeitig naturschutzverträgliche und klimaresistente Stadtentwicklung dar. Wie die Landschaftsplanung die Ökosystemleistungen der städtischen Flächen beschreibt, rundet die Statements ab. Die Vorträge liefern Grundlagen, um Vorschläge für die Lösung des Ringens um Naturflächen in der Stadt abzuleiten.

 

Ganz nach dem Motto „viele Wege führen nach Rom“ möchten wir verschiedene Fördermodelle im Agrarnaturschutz vorstellen und diskutieren. Neben der klassischen Agrarförderung sollen schwerpunktmäßig kooperative, landschaftsbezogene Ansätze sowie alternative Vermarkungsstrategien für Biodiversität beleuchtet werden. Auch die Landbewirtschaftenden selbst kommen zu Wort. Wissenschaftliche Ein- und Ausblicke bringen uns auf den aktuellen Stand der Forschung zur Frage: Wie viel Fläche braucht der Agrarnaturschutz in Deutschland?

Nach einführenden Vorträgen zur Geschichte der Bergbaurekultivierung und zur Umsetzung des Naturschutzgroßprojektes Landschaft Industriekultur Nord wird es um verschiedene Aspekte naturschutzverträglicher und biodiversitätsfördernder Pflege vormals industriell genutzter Flächen gehen. Welche Naturerfahrungen und naturkundliches Wissen Schülerinnen und Schüler dort sammeln können, wird abschließend thematisiert.

Forum V | Naturschutz in Recht und Gesellschaft

Das Umwelt- und Planungsrecht entwickelt sich in rasantem Tempo fort, insbesondere auch im Hinblick auf die Anforderungen des Naturschutzes. Wir wollen mit Ihnen die jüngsten Entwicklungen in der Rechtsetzung betrachten. Einschneidend sind die Veränderungen im Kontext der Planungsbeschleunigung. Die Reform des Bergrechts wird entscheidende Weichen stellen, wie und in welchem Umfang Rohstoffabbau betrieben wird. Insbesondere die Novellierungen des Bodenschutzrechts und des Waldrechts bieten Chancen für eine naturverträglichere Regulierung. Welche Änderungen zeichnen sich ab? Wie müssen zukünftige Regelungskonzepte ausgestaltet sein, um die notwendigen Transformationsprozesse und einen erfolgreichen Naturschutz zu gewährleisten?

Bei der Umsetzung der internationalen, europäischen und nationalen Naturschutzvorgaben stellen sich große Herausforderungen. Dies gilt nicht zuletzt im Hinblick auf die Ziele zur Wiederherstellung der Natur und den Aufbau einer grünen Infrastruktur. Wie können die erforderlichen Flächen für die Renaturierung, Aufwertung und Vernetzung von Lebensräumen hinreichend gesichert werden? Mit welchen rechtlichen Instrumenten soll der Zugriff auf Nutzungen und das Grundeigentum erfolgen? Wie kann der Naturschutz effektiviert und beschleunigt werden? Welche Schlussfolgerungen müssen aus den bisherigen Vollzugserfahrungen gezogen werden? Diesen zentralen Fragen soll im Rahmen einer Podiumsdiskussion nachgegangen werden.

 

Was hat die sozial-ökologische Transformation mit Naturschutz zu tun – geht es da nicht eher um Klimaschutz? Mit diesem Modul wollen wir die Rolle des Naturschutzes in der sozial-ökologischen Transformation anhand konkreter Beispiele greifbar machen. Dabei widmen wir uns den Fragen, wie sich der Naturschutz einer sozial-ökologischen Transformation selbst verändern muss, welche Beiträge der Naturschutz zu einem solch grundlegenden Wandel leistet und welchen Wandel wir für den Naturschutz brauchen. Gemeinsam sollen Perspektiven erarbeitet werden, wie die Rolle des Naturschutzes für die sozial-ökologische Transformation weiter gestärkt werden kann.

Wo sind denn diese ganzen interessierten jungen Menschen? Und wie kann ich als junger Mensch in den bestehenden Strukturen im Naturschutz mitwirken? Zwei Fragen, die sich zu widersprechen scheinen und doch aktuell beide gestellt werden. Daher sind die Teilnehmenden in diesem Modul dazu eingeladen sich gemeinsam über Jugendbeteiligung auszutauschen und auf folgende Fragen Antworten zu finden: Was braucht es, um Naturschutz-interessierte junge Menschen zu erreichen? Und wie sieht gute Jugendbeteiligung überhaupt aus? Mit Impulsvorträgen und Best Practice Beispielen von eben diesen jungen Menschen wollen wir gemeinsam einen „Erste-Hilfe-Kasten“ für eine gelungene und vielfältige Jugendbeteiligung im Naturschutz erarbeiten.

Rückblick auf das Fachprogramm der letzten DNT

36. DNT 2022

NATURSCHUTZ JETZT! Natur. Landnutzung. Klima.

Übersicht der Foren I-IX      Videos der Vorträge

35. DNT 2021

Stadt. Land. Fluss. Welche Natur wollen wir?

Übersicht der Foren I-VIII    Videos der Vorträge