Skip to main content

Presse

36. Deutscher Naturschutztag: Die Transformation zur Klimaneutralität als Booster für den Naturschutz nutzen

Bundesumweltministerin Lemke nimmt „Hannoversche Erklärung“ in Empfang

Berlin/Hannover, 29.06.2022 - Anlässlich der Eröffnung des 36. Deutschen Naturschutztages (DNT) in Hannover wird heute die „Hannoversche Erklärung“ an Bundesumweltministerin Steffi Lemke übergeben. In der Erklärung, an der alle 1.000 DNT-Teilnehmenden mitwirken konnten, fordern die Beteiligten die Politik auf, zukünftig einen stärkeren Fokus auf die Biodiversitätskrise zu legen und die notwendige Transformation von Wirtschaft und Infrastruktur in eine klimaneutrale Gesellschaft nicht als Hindernis, sondern als Chance für mehr Naturschutz zu begreifen.

Die Biodiversitätskrise sei mindestens so existenzbedrohend wie die Klimakrise und untrennbar mit ihr verbunden, mahnen die Unterstützer*innen in der Erklärung. Vor dem Hintergrund der Energie- und Verkehrswende sowie der industriellen Transformation wird sich der Druck auf die Natur und auf die biologische Vielfalt in Zukunft zudem noch weiter erhöhen. Daher muss es zukünftig darum gehen, den Zustand der Natur dauerhaft und qualitativ auf zusätzlichen Flächen zu verbessern und Eingriffe in Natur und Landschaft konsequent unter der Prämisse eines Verbesserungsgebots umzusetzen, anstatt bloß einen Ausgleich herzustellen.

Heute gilt es mehr als je zuvor, Synergieeffekte mit Zielen aus dem Klimaschutz und der Klimaanpassung zu nutzen. Ein effektiver Naturschutz sowie eine naturverträgliche Landnutzungspolitik seien zentrale Elemente für einen natürlichen Klimaschutz und dieser könne gleichzeitig helfen, die Biodiversitätskrise zu entschärfen. Daher fordern die Unterstützer*innen der Erklärung unter anderem anspruchsvolle ökologische Mindeststandards in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, den Abbau aller biodiversitätsschädigenden Subventionen, eine echte Offensive für die biologische Vielfalt sowie eine Energiewende im Einklang mit dem Natur- und Artenschutz. Nicht zuletzt müsse auch die Naturschutzfinanzierung neu ausgerichtet werden.


Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sagte auf dem Deutschen Naturschutztag

„Das Motto des 36. Deutschen Naturschutztags „Naturschutz jetzt!“ ist zeitlos, in diesen Tagen aber wieder besonders wichtig: als Mahnung dafür, dass der Naturschutz auch im Kontext der „Zeitenwende“ nicht ins Hintertreffen geraten darf. Es gilt weiterhin: Diese Bundesregierung ist angetreten, den Naturschutz in Deutschland voran zu bringen. Die sozial-ökologische Transformation ist ihr zentrales Projekt. Ein wichtiges Element ist dabei, die Natur dort wirksam zu schützen, wo sie noch intakt ist und dort wiederherzustellen, wo sie geschädigt ist. Dafür setze ich mich ein, etwa mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz. Es geht darum, Synergien zwischen Natur- und Klimaschutz zu erschließen und Moore, Auen, Wälder und Grünland, marine und Küsten-Ökosysteme zu schützen, zu stärken oder wiederherzustellen. Denn gesunde Ökosysteme sind Teil der Lösung.“


Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU)
„Klimaschutz und Artenschutz müssen wir zusammen denken, das geschieht auch mit dem vom Bund initiierten „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“. Es bietet mit den in Aussicht gestellten vier Milliarden Euro für die Jahre 2022 bis 2026 eine solide finanzielle Grundlage für zielgerichtete Maßnahmen vor Ort. Aber Geld allein reicht an dieser Stelle nicht, es muss auch klar sein, dass diese Mammutaufgabe ohne entsprechende Strukturen und Personal insbesondere bei den Ländern und der kommunalen Ebene nicht zu bewältigen ist. Daher müssen wir hier gemeinsam zu tragbaren Lösungen kommen, um mit der Umsetzung des Aktionsprogramms schnellstmöglich beginnen zu können.“


Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)
„Beim Klimaschutz und bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt besteht Eile: Entschlossenes Handeln ist in beiden Fällen dringend erforderlich. Das stellt uns alle vor die große Herausforderung, in kurzer Zeit und mit hohem Tempo gemeinsam gute Lösungsvorschläge zu finden. Es gilt, unmittelbare politische Erfordernisse zu berücksichtigen und gleichzeitig die Ziele des Natur- und Klimaschutzes nicht aus den Augen zu verlieren. Um hohe ökologische Standards zu halten, müssen bei der Suche nach Flächen für den Ausbau der erneuerbaren Energien alle Flächennutzungen und -ansprüche in den Blick genommen und abgewogen werden."


Florian Schöne, Geschäftsführer des Umweltdachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR)
„Naturschutz braucht mehr Fläche und Qualität. Die Rahmenbedingungen müssen künftig so gestaltet sein, dass vorrangig naturverträgliche Landnutzung unterstützt und gefördert wird. Erforderlich sind anspruchsvolle ökologische Mindeststandards in der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie die Schaffung eines Mindestflächenanteils von zehn Prozent für Landschaftselemente, Saumstrukturen oder Brachen. Auch die Düngepolitik und die Pestizidzulassung müssen sich künftig am Schutz der Biodiversität orientieren. Eine naturverträgliche Landnutzungspolitik und eine konsequente Ausrichtung aller Fördermittel an ökologischen Leistungen sind entscheidend für die Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen.“


 Heinz-Werner Persiel, Vorsitzender des Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V. (BBN)

„Naturschutz jetzt! Das Motto des DNT ist nie so aktuell gewesen. Die Biodiversitätskrise erfordert eine zügige Neufassung und Implementierung einer ambitionierten Nationalen Biodiversitätsstrategie und eines Nationalen Aktionsplanes. Mindestens zehn Prozent der Fläche müssen als strenge Schutzgebiete im Sinne der EU und ausgewiesen, bestehende Schutzgebiete aufgewertet und Konflikte mit den Schutzzielen durch negative Einflüsse ausgeschlossen werden. Die internationalen Ziele zur Wiederherstellung von Ökosystemen im Sinne der aktuellen UN-Dekade sowie der EU-Gesetzgebung sind zeitnah umzusetzen, indem weitere zehn Prozent der Fläche naturschutzfachlich stark aufgewertet werden. Für die Umsetzung der Aufgaben ist die Bereitstellung ausreichender personeller und finanzieller Mittel dringend erforderlich. Zusammenfassend ein Gruß von Mutter Erde: ihr braucht mich, ich brauch euch nicht!“


Die Hannoversche Erklärung steht zum Download bereit.


36. Deutscher Naturschutztag
Deutschlands größter Naturschutzkongress findet von 28. Juni bis zum 2. Juli 2022 unter dem Motto „NATURSCHUTZ JETZT! Natur. Landnutzung. Klima.“ im Hannover Congress Centrum (HCC) statt. Der Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V. (BBN), das Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR) und das gastgebende Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz richten den DNT 2022 gemeinsam aus.

Kontakt für Rückfragen:
MU: Stefanie Gaffron | stefanie.gaffron@mu.niedersachsen.de I 0511 120 3421
BfN: Corinna Bertz I presse@bfn.de I 0228 8491 1031
DNR: Thorsten Greb I presse@dnr.de I 0160 5102258
BBN: Heinz-Werner Persiel I 0172 459 3225


Download der Pressemitteilung als PDF

Hannoversche Erklärung / Langversion (PDF) 

Hannoversche Erklärung / Kurzversion (PDF)

Einladung zum 36. Deutschen Naturschutztag 2022 - Deutschlands größter Naturschutzkongress

Der 36. Deutsche Naturschutztag findet vom 28. Juni bis 2. Juli im Hannover Congress Centrum (HCC) als Präsenzveranstaltung statt. Unter dem Motto „Naturschutz jetzt! Natur. Landnutzung. Klima.“ sucht der deutschlandweit größte Naturschutzkongress mit rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem amtlichen, freiberuflichen und verbandlichen Naturschutz Antworten auf die drängenden Fragen, die sich insbesondere durch Klimawandel und Landnutzung ergeben:
Welche neuen politischen Rahmenbedingungen zeichnen sich ab, welche Strategien benötigen wir, um auf die anstehenden Veränderungen erfolgreich zu reagieren? Wie können die negativen Auswirkungen auf Biodiversität, Böden, Gewässerhaushalt und Klima schnellstmöglich und nachhaltig gemindert werden und wie muss die Gesellschaft mitagieren? Darüber hinaus stehen die aktuellen Herausforderungen beim beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien sowie der Themenbereich Renaturierung und Klimaanpassung mit Blick auf wichtige Ökosystemleistungen im Fokus der Veranstaltung.

Der Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V. (BBN), das Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR) und das gastgebende niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz richten den DNT 2022 gemeinsam aus.

Wann? 28. Juni bis zum 2. Juli 2022

Wo? Hannover Congress Centrum (HCC) - Präsenz

Wer? Alle im Naturschutz engagierten Personen aus Politik, Verwaltung, Planung, Ehrenamt und Wissenschaft

Motto: „NATURSCHUTZ JETZT! Natur. Landnutzung. Klima.“

Kernthemen (Auswahl)

  • Politik und Strategien (EU-Agrarförderung, Energiewende)
  • Landnutzung, Biodiversität und Gesellschaft (Intensivlandwirtschaft, Pestizide / Dünger, Dürren / Hochwasser)
  • Ökonomie (Bioökonomie, Naturschutzfinanzierung, Lieferketten)
  • Restaurierung und Klimaanpassung (Forst, Moore, Küsten)
  • Naturschutzrecht (Planung / Kompensation)

Highlights

  • Keynote Prof. Dr. Johan Rockström (Klima- und Nachhaltigkeitsforscher, Direktor PIK)
  • Übergabe ‚Hannoversche Erklärung‘ (Forderungskatalog der DNT-Teilnehmenden) an Bundesumweltministerin Steffi Lemke in Eröffnungsveranstaltung
  • Diskussion mit Bundesministerin Steffi Lemke, Landesminister Olaf Lies und Jugendvertreterinnen (Zukunftskommission Landwirtschaft)
  • 36 Fachmodule in 9 thematischen Schwerpunkt-Foren (vgl. Kernthemen-Auswahl)
  • Exkursionen zu Niedersachsens Naturschätzen

Pressekontakt

Thorsten Greb
DNR │ Presse und Kommunikation

Geschäftsstelle
Marienstr. 19-20
10117 Berlin

Fon: +49 (0)30 - 678 1775 78
Mobil: +49 (0)160 - 5102258
Fax: +49 (0)30 - 6781775 80
E-Mail: thorsten.greb@dnr.de
Internet: www.dnr.de

Angelika Wurzel
- Vorstandsmitglied -

Paul-Kemp-Str. 5
53173 Bonn

Telefon: +49228 32949-183
E-Mail: dnt@bbn-online.de
Internet: www.deutscher-naturschutztag.de

Ruth Birkölzer
- Pressesprecherin -

Referat Presse, Öffentlichkeitsarbeit

Konstantinstraße 110
D-53179 Bonn

Telefon: 0228 - 8491 - 4444
Telefax: 0228 - 8491 - 1039
E-Mail: presse@bfn.de
Internet: www.bfn.de

Matthias Weber
- Pressesprecher -

Keplerstraße 18
66117 Saarbrücken

Telefon: +49 681 - 501-4710
E-Mail: presse@umwelt.saarland.de
Internet: https://www.saarland.de/mukmav/DE/home/home_node.html

Pressekonferenz

Am Mittwoch, den 29.06.2022, findet von 12 bis 12:30 Uhr im Hannover Congress Centrum (HCC) eine Pressekonferenz im Hybridformat statt. Sie ist so terminiert, dass die anschließende Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung möglich ist.

Besetzung:

  • Steffi Lemke (Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) (angefragt)
  • Olaf Lies (Niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz)
  • Sabine Riewenherm (Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz)
  • Florian Schöne (Geschäftsführer Deutscher Naturschutzring e.V.)
  • Heinz Werner Persiel (Vorsitzender Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V)

Anmeldung zur Pressekonferenz bitte bis Freitag, 24.06.2022, per E-Mail unter dnt@bbn-online.de. Bitte geben Sie an, ob Sie vor Ort oder online teilnehmen möchten. Die Zugangsdaten (Webex) erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung.

Naturschutz betrifft alle: Berichten Sie über uns!

Der Deutsche Naturschutztag DNT ist der größte Naturschutzkongress im deutschsprachigen Raum. Hier trifft Politik auf Praxis, Hauptamt auf Ehrenamt, junges Engagement auf Erfahrung sowie Fachwissen auf Vision im Naturschutz und in der Landschaftspflege. Die im Rahmen des DNT erörterten Themen umfassen den Erhalt, die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur und Landschaft, aber auch die nachhaltige Nutzung der Naturgüter. Darüber hinaus ist es ein Come-together, um die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gemeinsam zu beraten und daraus Handlungen abzuleiten. Als Stimme des Naturschutzes formulieren die Teilnehmenden aus dem DNT heraus jeweils themenbezogene Forderungen und Appelle, mit dem Ziel, dass diese beispielsweise Eingang in die entsprechende Gesetzgebung finden (s. z.B. 34. DNT Kieler Erklärung).

Der DNT 2022 in Hannover wird unter dem Motto „NATURSCHUTZ JETZT! Natur. Landutzung. Klima.“ nach Antworten auf drängende Fragen suchen, die sich insbesondere durch die Landnutzung ergeben. Das Land Niedersachsen als diesjähriger Gastgeber ist mit seinen vielfältigen Natur- und Kulturlandschaften besonders geeignet, das Motto zu beleuchten und beispielhafte Impulse zu setzen. Veranstaltungen der niedersächsischen Naturschutzverbände und der Stadt und Region Hannover setzen einen würdigen Rahmen und machen den DNT zu einem individuellen Ereignis.  

 

Für organisatorische Fragen steht Ihnen der BBN zur Verfügung:

Organisation Deutscher Naturschutztag DNT 2022
Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V. BBN
Paul-Kemp-Str. 5
53173 Bonn
Mail dnt@bbn-online.de
Tel.  0228-32949-183

Presseservice

Bildmaterial / DNT Logo

Unter folgenden Nutzungbedingungen können Sie das DNT Logo hier herunterladen:
Download: Logo 36. DNT 2022

Nutzungsbedingungen für das Logo des 36. Deutschen Naturschutztages 2022 (DNT) in Hannover


Das Logo des DNT darf ohne Absprache nur zu redaktionellen Zwecken genutzt werden. Weitere Bedingungen zur Nutzung:

  1. Die Platzierung des DNT Logos in Publikationen darf nur nach Absprache erfolgen.

  2. Die Verwendung des Logos im Rahmen von kommerzieller Nutzung, Produktwerbung, der auf Stempeln ist untersagt.

  3. Das Logo darf nur in der zur Verfügung gestellten Form verwandt werden. Bei Vergrößerungen oder Verkleinerungen des Logos ist das Seitenverhältnis einzuhalten.

  4. Der  Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V. (BBN) behält sich vor, die Nutzung des Logos jederzeit zu prüfen und im Falle der missbräuchlichen Verwendung zu untersagen.