GAP-Reform ab 2023 aus wissenschaftlicher Sicht: ein erfolgreicher Systemwechsel?
Dr. Norbert Röder
Thünen-Institut für Ländliche Räume, Braunschweig
Ab 2023 wird sich die Förderung des Natur- und Umweltschutzes im Rahmen der GAP stark verändern. So werden die zur Verfügung stehenden Mittel bis Ende 2027 deutlich auf über 2,0 Mrd. Euro je Jahr anwachsen. In der kommenden GAP-Periode bestehen deutlich größere Freiheitsgrade für die Mitgliedsstaaten, die in Deutschland genutzt wurden, um z. B. bestehende Probleme im Grünlandschutz oder dem Erhalt von Ruderalstandorten zu adressieren. Durch das neu geschaffene Instrument der Ökoregelungen und die gekoppelten Zahlungen für Mutterschafe und -kühe gibt es erstmal flächendeckend sehr flexible Förderinstrumente, die explizit Belange des Natur- und Umweltschutzes adressieren. Diese erhöhte Flexibilität und Entscheidungshoheit insbesondere auf nationaler Ebene erfordern allerdings eine deutlich intensivere Abstimmung zwischen Bund und Ländern.