E6 Drömling: Auf dem Weg zum länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservat
Meilensteine der naturschutzfachlichen Entwicklung im Drömling
02.07.2022| Abfahrt 8.30 Uhr | Ankunft ca. 17.30 Uhr | Ort: ZOB
Stabilisierung der Grundwasserstände ∙ Optimierung des Wasserhaushalts ∙ Reaktivierung der Auendynamik im Allerauenwald ∙ Entwicklung großflächiger Naturwaldflächen ∙ Lebensraumentwicklung für Auenamphibien ∙ Bewirtschaftung Feucht- und Nassgrünländer Schmetterlinge der Au- und Moorwälder ∙ Ausbreitung des Großen östlichen Fuchs
Der Drömling ist eine ökologisch und landschaftsästhetisch besonders wertvolle, historisch gewachsene Kulturlandschaft an der Grenze zwischen den Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Ehemals durch die innerdeutsche Grenze geteilt, stellt der Drömling inzwischen eine Kulisse aus mehreren großflächigen Schutzgebieten beiderseits des Grünen Bandes dar. Naturräumlich handelt es sich um eine ausgedehnte Niederungs- und Niedermoorlandschaft.
Erst vor 250 Jahren wurde auf Geheiß Friedrichs II. die ehemals mit Erlenbruchwald bestandene, sumpfige Niederung durch die Anlage von Gräben und Kanälen kultiviert. Heute wird der Drömling durch ein Flächenmosaik von großflächigen naturnahen Au- und Bruchwäldern, unbewaldeten Sumpfbiotopen, großflächigen Nass- und Feuchtgrünländern sowie den Rimpau’schen Moordammkulturen mit Gräben im kleinräumigen Wechsel mit Feucht- und Nassgrünland geprägt. Von dem netzartigen Grabensystem leitet sich der Name „Land der tausend Gräben“ ab. In Kombination mit den einzigartigen Moordammkulturen verfügt der Drömling über eine der höchsten bewirtschafteten Gewässernetzdichten Europas.
Die Idee eines länderübergreifenden Biosphärenreservates Drömling entstand bereits 1990 bei ersten Naturschutz-Kontakten zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Mit der Umsetzung von Naturschutzgroßprojekten (NGP) im sachsen-anhaltinischen und im niedersächsischen Drömling wuchs die Akzeptanz für den Naturschutz und das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Akteure. Zum Abschluss beider Naturschutzgroßprojekte 2012 wurde die Entwicklung eines gemeinsamen Biosphärenreservates Drömling aus der Region heraus angeregt und der Entwicklungsprozess bis hin zum gemeinsamen Antrag zur Anerkennung als länderübergreifendes UNESCO-Biosphärenreservat Drömling vollzogen.
Bei der Wanderung durch den Niedersächsischen Drömling werden an mehreren Stationen von beteiligten Akteuren die Meilensteine dieser naturschutzfachlichen Entwicklung vorgestellt:
- Maßnahmen zur Stabilisierung der Grundwasserstände in der Politz mit Hegholz und der Reaktivierung der Auendynamik im Allerauenwald, wo die Ziele von Naturschutz und Hochwasserschutz unter einen Hut gebracht wurden.
- Die großflächige Naturwaldentwicklung des Kleinen und Großen Giebelmoores durch die Niedersächsischen Landesforsten, welche gemeinsam mit dem angrenzenden Oebisfelder Stadtforst Teile der zukünftigen Kernzone bilden. Beispielhaft wird ein Einblick in die positive Entwicklung der die Schmetterlingsfauna gegeben.
- Die faszinierende Halboffenlandschaft des NSG Kaiserwinkel mit den prägenden ehemaligen Rimpauschen Moordammkulturen, Feucht- und Nassgrünländern im Kleinräumigen Wechsel mit den Moordammgräben und Austausch mit einem Bewirtschafter der Feucht- und Nassgrünländer. Vorstellung der laufenden Maßnahmen des EU-LIFE Auenamphibienprojektes und der Bemühungen um die Rotbauchunke im Gebiet.
Ablauf Samstag, 2. Juli 2022
08.30 Uhr | Abfahrt Hannover, ZOB Hannover |
09.30 Uhr | Ankunft Rühen, Allerknie - Wanderung am Allerentlaster |
10.30 Uhr | Bus-Transfer |
10.45 Uhr | Ankunft Giebel, Wanderung durchs Giebelmoor (ca. 3-4 km), Imbiss an der Forsthütte mit regionalen Produkten |
13.15 Uhr | Bustransfer |
13.30 Uhr | Ankunft NSG Kaiserwinkel, Wanderung durch die ehemaligen Rimpauschen Moordammkulturen |
15.00 Uhr | Bus-Transfer |
15.30 Uhr | Ankunft Rühen: Info zu Planung Naturstation am Mittellandkanal |
16.00 Uhr | Kaffee/Kuchen: Gaststätte Jorgos |
16.30 Uhr | Rückfahrt |
ca. 17.30 Uhr | Ankunft ZOB Hannover |
Organisatorisches
Leitung
Martin Zenk, UNB LK Gifhorn
Fred Braumann, Biosphärenreservatsverwaltung Drömling
Mitwirkung
Andreas Baderschneider, Niedersächsische Landesforsten
Dr. Markus Richter, LIFE Auenamphibienprojekt
Wolfgang Rozicki, Entomologe - Schmetterlingsfauna Giebelmoor
Thies u. Henning Flegel, Grünlandbewirtschafter Naturschutzflächen
Kosten
85,00 €, inkl. Mittagessen und Kaffeepause
Hinweise
Festes Schuhwerk und warme, wetterfeste Kleidung sowie ggf. Sonnenschutz werden dringend empfohlen.
Wegstrecke: rd. 7,6 km lange überwiegend einfache Wanderung in drei Teilabschnitten
Abfahrt/Ankunft
ZOB Hannover, Rundestraße 12, 30161 Hannover