Heimat aus migrantischer Perspektive
Mit der Verwendung des Heimatbegriffs werden nicht nur in Rechten Kreisen Menschen ausgegrenzt, die mit Verweis auf ihren „Migrationshintergrund“ als fremd markiert werden. Zunehmend reagieren Minderheiten mit Wut und Empörung auf diesen semantischen Ausschluss, indem sie dem Heimatsbegriff eine komplette Absage erteilen, wie beispielsweise im vielbeachteten Sammelband „Eure Heimat ist unser Albtraum“. Sie fordern ein postmigrantisches Deutschland, ein gleichberechtigtes Miteinander und eine Diskussion auf Augenhöhe, bei der sie nicht jedes Mal ins „Migrationskörbchen“ zurückgeschickt werden. Ist es vor diesem Hintergrund noch möglich, eine neue Grundlage für ein deutsches „Wir“ zu schaffen - ein Heimatsbegriff, der nicht völkisch, sondern inklusiv definiert ist?
Dr. Meron Mendel
Bildungsstätte Anne Frank e.V.20.5.